Ostschweiz und Glarus

Amden

Kanton St. Gallen

Blick vom Aussichtspunkt Durschlegi auf den Walensee
Blick vom Aussichtspunkt Durschlegi auf den Walensee
Oberfurgglen, der höchste Punkt der Wanderung
Oberfurgglen, der höchste Punkt der Wanderung

Obwohl ich es mir jedes Jahr vornehme, gehe ich eher selten im Oktober wandern. Das muss ich unbedingt ändern, sind doch die herbstlichen Farbenspiele in den Alpen am schönsten. In Amden konnte ich mir das beweisen.

Bereits die Anfahrt ist spektakulär. Denn von Weesen hinauf in den sonnenverwöhnten Amdener Kessel führt die Strasse quer über eine Felswand. Durch eine Galerie, die quasi dem Fels angeklebt wurde. Als Flachländer staunt man immer wieder aufs Neue, welch aussergewöhnliche bautechnische Lösungen sich Ingenieure und Baumeister in den Alpen einfallen lassen (müssen).

Mein Weg führte mich von Amden zunächst quer Richtung Durschlegi. Das Panorama auf den Walensee ist von dort aus umwerfend. Dann ging es steil bergauf, bis nach Oberfurgglen, dem höchsten Punkt der Wanderung. Ein sehr angenehmer Pfad, hautpsächlich durch Wälder.

Erneut traversierte ich, diesmal hinüber zur Bergstation des Mattstock-Sesselliftes. Auf diesem Teilstück gibt es ein, zwei Stellen, wo Wanderer mit Höhenangst nicht hinunterschauen sollten. Ich meinerseits hatte diese etwas exponierten Stellen zum Glück erst bemerkt, als ich sie schon hinter mir hatte. Auf der Terrasse des Restaurants am Mattstocklift genoss ich die warme Oktobersonne. Dann ging es über Almwiesen hinunter nach Amden.

Den Schwierigkeitsgrad würde ich mit "T2, hochgerundet" einschätzen. Ich brauchte für die Tour drei bis vier Stunden.

Wanderkarte (schematisch) - Route: rot - Quelle: www.freizeitfreunde.ch

Atzmännig

Kanton St. Gallen

Blick Richtung Zürich- und Obersee
Blick Richtung Zürich- und Obersee
Wunderschönes Panorama am Schwammegg Richtung Säntis, Churfirsten
Wunderschönes Panorama am Schwammegg Richtung Säntis, Churfirsten

Mit geringen Erwartungen fuhr ich nach Atzmännig, liegt das Ski- und Wandergebiet doch am Rand der Alpen. Ich dachte eher an eine hügelige Landschaft, an anspruchslose Wege. Aber ich habe mich angenehm getäuscht. Das St. Galler Wandergebiet ist sehr vielseitig und hat durchaus alpinen Charakter.

Wir waren zu Dritt, ein Gruppenmitglied hatte wegen Rückenschmerzen ein kleines Handicap. So nahmen wir es eher gemütlich. Hinauf auf Schwammegg führt ein teilweise recht steiler Pfad, zwischen Wäldern hindurch und auch über Almwiesen. Wir hatten Würste eingepackt aber kein Brennmaterial. Unsere Kalkulation: Da schönes Wetter war würden viele andere Wanderfreunde gleichfalls die Gelegenheit wahrnehmen, um einen Ausflug in die Berge zu machen. Wir würden ganz bestimmt ein nettes Feuer zum Bräteln finden. Und so war es auch, kurz vor Schwamegg.

Nach Schwammegg - dem höchsten Punkt der Wanderung - läuft man über einen Grat. Das Panorama Richtung Säntis, Churfirsten ist erstklassig. Der Abstieg ist hie und da etwas anspruchsvoll, alles in allem aber locker zu meistern. Schwierigkeitsgrad der Tour: zwischen T1 und T2. Reine Wanderzeit: vier bis fünf Stunden. Mit meinem sonst gewohnten Tempo, das verglichen mit angefresseneren Wanderern nicht besonders hoch ist, wären es wohl zwischen drei und vier Stunden gewesen. Mir hat es aber auch so sehr gefallen.

Wanderkarte (schematisch) - Route: gelb - Quelle: www.atzmaennig.ch

Bachtel

Kanton Zürich

Wald-, Wiesen-, Schotter-, Asphaltwege - es gab alles.
Wald-, Wiesen-, Schotter-, Asphaltwege - es gab alles.
Links Rapperswil mit dem Seedamm, links davon der Obersee.
Links Rapperswil mit dem Seedamm, links davon der Obersee.

Vermutlich lässt es sich vortrefflich darüber streiten, ob der Bachtel zu den Alpen gehört. Ich zumindest zähle ihn noch dazu. Und so kommt es, dass ich hier von meiner Tour auf den 1115 Meter hohen Berg im Zürcher Oberland berichte (keine Angst, den Üetzgi und den Pfannenstiel lasse ich hier auf dieser Site dann wirklich links liegen, obwohl auch da ganz schöne Touren hinaufführen).

Wir wählten diese Route: Wald - Bachtel - Hinwil. Nach oben ist die Strecke unheimlich abwechslungsreich. Waldweg steil/flach, Schotterweg steil/flach, Asphaltweg steil/flach ... ich könnte hier noch einiges aufzählen. Zum Glück gab es nach jedem steilen Stück einen etwas flacheren Teil, so konnten wir uns jeweils gut erholen. Auf den Bachtel hinauf benötigten wir ziemlich genau zwei Stunden, unterwegs haben wir auch den Bachtelspalt begutachtet. Oben ist das Panorama wunderschön, vor allem die Sicht auf den Obersee und die Linthebene gefiel mir.

Runter geht es vorwiegend über Waldwege. Wir wollten via Wernetshausen nach Hinwil. Doch wir folgten den Wandertafeln, und so liefen wir etwas weiter nördlich, gleich unterhalb von Girenbad. Da der Weg hinauf auf den Bachtel etwa gleich lang ist wie hinunter nach Hinwil, dachten wir, dass wir es in ein bis eineinhalb Stunden schaffen würden. Aber komischerweise brauchten wir runter ebenfalls zwei Stunden. Folglich waren wir insgesamt vier Stunden unterwegs. Stellen, bei denen sich meine Höhenangst hätte zeigen können, gab es keine. T1 bis T2. Im unteren Teil der Tour - also kurz vor Hinwil - verläuft der Weg in einem wildromantischen Tobel.

Wanderkarte - Route: rot - Quelle: swisstopo

Braunwald

Kanton Glarus

Unterwegs von Gumen zum Ortstockhaus
Unterwegs von Gumen zum Ortstockhaus
Gestellte Szene
Gestellte Szene

Auf Wanderungen begegnet man immer wieder kurligen Menschen. In Braunwald, beim Seblengrat, war es ein junger Amerikaner mit offenem Hemd, Turnschuhen und einer Gittarre auf dem Rücken. Er sprach uns an. Falls ich mich recht erinnere, trampte er für ein paar Monate durch die Schweizer Alpen. Mal da ein bisschen Musik spielen, mal dort ein bisschen wandern. Nach der Verabschiedung war ich ein wenig neidisch. So ein Hippie-Leben in den Alpen, ach, das wär doch was!

Unsere Rundwanderung haben wir in Grotzenbüel begonnen. Hinauf gelangt man mit einer Standseilbahn und zwei Gondelbahnen. Die Bodenabstände sind jeweils gering, die Fahrten sind nicht weiter schlimm. Der Aufstieg kurz vor dem Selbengrat war happig. Denn es war einigermassen steil, und die Sonne brannte gnadenlos. Der Blick auf das Glärnischmassiv entschädigte uns für diese Mühsal. Und unseren Durst löschten wir im Restaurant bei Gumen. Danach folgte eine Traverse durch einen Schuttkegel. Hier war die Hitze nicht mehr so drückend. Auch beim Ortstockhaus kehrten wir ein. Der Abstieg stellte uns nicht vor allzu grosse Probleme.

Reine Wanderzeit: zwischen drei und vier Stunden. Ich kann mich nicht an exponierte Stellen erinnern. Die Wanderung führt über Stock und Stein, Almwiesen, durch Buschlandschaft, Wälder. Landschaftlich ist somit alles anzutreffen, was des Wanderers Herz begehrt. T2, das ist meine Einschätzung für diese Tour. "Panoramaweg", so heisst sie. Kein Wunder, denn der Blick auf die Glarner Alpen ist während der ganzen Wanderung exzellent.

Wanderkarte (schematisch) - Route: gelb - Quelle: www.braunwald.ch

Chäserrugg

Kanton St. Gallen

Vis-à-vis der Säntis
Vis-à-vis der Säntis
Tiefblicke auf das Sarganserland
Tiefblicke auf das Sarganserland

Der klassische Aufstieg auf den Chässerrugg ist eine Route, wie ich es liebe. Es geht nur bergauf, das schont die Gelenke. Abwechslungsreich ist die Wanderung auch. Zunächst führt der Weg durch Wald, dann über baumloses Gelände. Exponierte Stellen gibt es keine. Und oben angekommen hat man nicht nur ein umwerfendes Panorama, sondern auch das Gefühl einen Berg "bezwungen" zu haben.

Wir starteten in Unterwasser, nahmen bis zur Mittelstation Iltios die Standseilbahn. Von da gingen wir zu Fuss weiter. Bei Stöfeli legten wir einen Zwischenhalt ein. Teilweise recht steil war der Weg auf den Bergrücken des Chäserrugg. Etwas fies ist, dass man die Bergstation schon von weitem sieht. Folglich fühlt man sich dem Ziel nahe, aber der Weg zieht sich hin. Wir brauchten für die gesamte Wanderung ziemlich genau drei Stunden. Schwierigkeitsgrad: T2.

Es war wenige Tage nach der Eröffnung der neuen, schönen Bergstation der zwei Schweizer Architekten Herzog und de Meuron. Entsprechend viel Volk war unterwegs. Das gereichte mir zum Vorteil. Denn wieder runter nach Iltios ging es mit der grossen Gondel mit einem Fassungsvermögen von 80 Personen. Oben schwebt die Kabine einer Felswand entlang, was für einen schönen optischen Bezugspunkt sorgt. In der unteren Sektion fehlt ein solcher. Doch da die Gondel voll war und ich in der Mitte der Masse stand, zählend, den Blick nach unten gerichtet, machte mir das nicht viel aus.

Wanderkarte (schematisch) - Route: gelb - Quelle: www.chaeserrugg.ch

Ebenalp

Kanton Appenzell Innerrhoden

Muss einfach sein: Ein Bild vom Äscher
Muss einfach sein: Ein Bild vom Äscher
Oben angekommen: Der Säntis diesmal hinter Wolken
Oben angekommen: Der Säntis diesmal hinter Wolken

Das Wandergebiet Ebenalp beziehungsweise der Alpstein gehören zur Kategorie "Muss man gesehen haben". Nicht wegen des Gasthauses Äscher, das seit einem Facebook-Eintrag des Schauspielers Ashton Kutcher Weltruhm erlangt hat. Die unterhalb einer steil aufragenden Felswand an exponierter Stelle erbaute Hütte ist natürlich sehr hübsch, ohne Zweifel. Aber mich überzeugte vielmehr das Gesamtpaket aus wunderbarer Landschaft, schönem Panorama und abwechslungsreichen Wanderwegen.

Wasserauen war der Startpunkt unserer Wanderung. Der Weg führt zunächst durch Wald, eine steile Rampe empor. Anschliessend erwartet den Wanderer eine kleine Hochebene. Inmitten von Alpweiden steht die Alp Bommen. Eine Einkehr zu einem frischen Glas Milch sei hiermit empfohlen. Das Teilstück hinauf zum Äscher ist nochmals happig. Wegen der ausgesetzten Lage war mir dort ein wenig mulmig zumute. Trotz des grossen Andrangs fanden wir recht schnell freie Plätze, und die Rösti wurde relativ rassig serviert. Das erging nicht allen Gästen so.

Weiter zur Ebenalp führt - über das Wildkirchli - ein Pfad einer Felswand entlang. Nichts für mich. So wanderte ich einen Teil des Weges zurück, und stieg quasi rundherum hinauf (siehe Bild unten). Reine Wanderzeit für diese Tour: Zwischen drei und vier Stunden. Exponierte Stellen gibt es kaum, Schwierigkeitsgrad T2.

Um zurück ins Tal zu gelangen, bestiegen wir die mittelgrosse Gondel (Fassungsvermögen: 40 Personen). Teilweise fährt die Bahn recht hoch. Aber da die Kabine voll war, machte mir das wenig aus. Und runter fahre ich sowieso lieber. Da weiss ich jeweils, dass ich es bald hinter mir habe ...

Wanderkarte (schematisch) - Route: gelb - Quelle: www.ebenalp.ch

Elm Martinsmadhütte

Kanton Glarus

Über diese Rampen musste ich hoch
Über diese Rampen musste ich hoch
Abendstimmung auf der Martinsmadhütte
Abendstimmung auf der Martinsmadhütte

"Weg am Boden nicht unbedingt durchgehend sichtbar. Ausgesetzte Stellen können mit Seilen oder Ketten gesichert sein. Eventuell braucht man die Hände fürs Gleichgewicht. Zum Teil exponierte Stellen mit Absturzgefahr, Geröllflächen, weglose Schrofen." Das schreibt der Schweizer Alpen-Club über Schwierigkeitsstufe T3. Und genau das begegnet dem Wanderfreund beim Aufstieg zur Martinsmadhütte oberhalb von Elm.

Ich war leider schlecht vorbereitet. Wusste nicht einmal, dass der Weg von Elm zur Tschinglen-Alp einer Schlucht entlang führt. Wir stiegen hoch, am unteren Ende der Schlucht musste ich aber umkehren. Um doch noch zur Tschinglen-Alp zu gelangen, nahm ich die Vierergondel. Zu meinem Leidwesen fährt die Bahn über besagte Schlucht. Irgendwie habe ich die Fahrt dann doch überlebt.

Mehrere Rampen sind zu überwinden, bis man endlich auf der Martinsmadhütte ist. Als ich vor den letzten zwei zum Ziel hochschaute, wollte ich zunächst nicht glauben, dass überaupt ein Weg hinauf führt. Nicht ermutigend war, als mir ein Begleiter so nebenbei erzählte, dass seine Gattin ein Jahr zuvor auf der einen Rampe gestürzt sei, sich dabei den Knöchel gebrochen habe und von der Rega ins Tal geflogen werden musste. Doch ich biss mich durch. Trotz Abgründen, trotz Hyperventilierens, teilweise auf allen Vieren, Ketten entlang hängelnd. Meine Begleiter waren eine gute Stütze.

Die Nacht verbrachten wir auf der Hütte. Ein Sonnenuntergang oben in den Bergen ist unvergleichlich. Auch der Abstieg gestaltete sich nicht problemfrei, hatte es zunächst doch leicht genieselt. Aber da mir die Strecke bereits ein wenig vertraut war, ging es ganz rund. Unten in Elm angekommen schwor ich mir, mich nie wieder auf T3 einzulassen. Insgesamt war die Wanderung aber ein phantastisches, unvergessliches Erlebnis.

Wanderkarte (schematisch) - Route: rot - Quelle: www.elm.ch

Flumserberg

Kanton St. Gallen

Vis-à-vis die Gipfel der Churfirsten, unten Walensee und Seebenalpsee
Vis-à-vis die Gipfel der Churfirsten, unten Walensee und Seebenalpsee
Kurz vor dem Maschgenkamm
Kurz vor dem Maschgenkamm

In Flumserberg war es soweit: Nach sieben Saisons gaben meine Wanderschuhe den Geist auf. Doch vorher trugen sie mich nochmals über Wanderpfade in einer sehr reizvollen Gebirgslandschaft.

Die gewählte Route führt durch Wälder, über bewaldetes wie auch baumloses Gelände, am romantischen Seebenalpsee vorbei. Hin und wieder kann man einen Blick auf den Walensee erheischen. Es geht über massentourismustaugliche Schotterpisten. Wer das nicht mag, findet auch naturnähere Pfade.

Startpunkt der Tour war Tannenboden. Wir stiegen zunächst bis zum Maschgenkamm hoch. Dafür benötigten wir knapp drei Stunden. Den direkten Weg hinunter nach Tannenboden hätten wir wohl in einer halben Stunde geschafft. Leider sind wir kurz nach dem Restaurant Maschgenlücke falsch abgebogen. Dichtes Gestrüpp, von Kühen aufgewühlter Morast, und das in steilem Gelände. Doch umkehren mochten wir nicht. Wo Kühe Tritt finden, geben wir nicht klein bei, sagten wir uns. Sieht man von diesem Teilstück ab, würde ich die Route als "T2 hochgerundet" einschätzen, es gab keine exponierten Stellen.

Von Chrüz hinunter bis zum Ausgangspunkt hätten wir auch die Rodelbahn Floomzer benützen können. Unser Wandererstolz liess das nicht zu, was wir - kaum unten angekommen - aber ein wenig bereuten. Nächstes mal nehme ich bestimmt im Flitzer Platz!

Wanderkarte (schematisch) - Route: gelb - Quelle: www.flumserberg.ch

Hirzli

Kanton Glarus

Steil, steil, steil der Aufstieg
Steil, steil, steil der Aufstieg
Phänomenale Aussicht auf den Walensee
Phänomenale Aussicht auf den Walensee

Jessus, das war ein hartes Stück Arbeit! Aber es war eine meiner schönsten Wanderungen. Wir wollten mit dem Auto bis zur Bergstation der Luftseilbahn Morgenholz fahren, um von da die Rundwanderung auf das Hirzli zu starten. Aber die Strasse ist für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Gut drauf wie wir an diesem Tag waren, hatten wir uns kurzerhand entschlossen, den ganzen Weg von Niederurnen bis hinauf auf das Hirzli zu Fuss zu gehen. Über 1000 Höhenmeter.

Der Weg hoch zur Bergstation war steiler, als wir gedacht hatten. Und so ging es bis auf die Bergspitze weiter. Steil, steil, steil. Rund vier Stunden brauchten wir. Unterwegs ist die Aussicht auf die umliegenden Berge und Seen bereits phänomenal. Oben auf dem Hirzli ist sie noch schöner. Der Blick auf die Linthebene und den Walensee ist unvergleichlich. Oben Picknick. Es war mir zunächst mulmig zumute, da es links und rechts ein wenig abschüssig war. Aber ich hatte mich schon nach kurzer Zeit daran gewöhnt. 

Runter brauchten wir rund eine Stunde. Danach war Schluss, wir waren schlapp. Ein Bier auf der Terrasse des Restaurants, ganz runter mit der kleinen Luftseilbahn. Sie fährt nicht besonders hoch, dennoch hatte ich mich vorsichtshalber in der Mitte niedergekniet und die Bodenplatte gemustert. Die Hirzli-Rundwanderung, ein klassischer T2, exponierte Stellen gibt es kaum.

Wanderkarte (schematisch) - Route: gelb - Quelle: www.schweizmobil.ch

Hörnli

Kanton Zürich

Wunderschöne Aussicht gen Westen, irgendwo unterwegs zum Gipfel.
Wunderschöne Aussicht gen Westen, irgendwo unterwegs zum Gipfel.
Auf dem Gipfel: Morgenstund hat Gold im Mund.
Auf dem Gipfel: Morgenstund hat Gold im Mund.

Sie möchten es entschuldigen: Zwischen meiner Wanderung auf das Hörnli und dem Verfassen dieser Zeilen liegen einige Monate. Ich mag mich nicht mehr so richtig an alle Einzelheiten dieser Tour erinnern. Doch ich will es versuchen. 

Es war während den letzten Wochen des Corona-Lockdowns: Wir hielten es in den eigenen vier Wänden kaum mehr aus. Wochentags, und zwar sehr früh morgens, um möglichst wenigen Menschen zu begegnen, fuhren wir los - mit dem Auto. Dieses liessen wir in Steg/Fischenthal stehen, dem Startpunkt unserer Tour.

Der Weg auf den Gipfel im Zürcher Oberland führt über Asphalt- und Schotterwege. Zunächst vornehmlich durch bewaldetes Gelände, der Wald lichtet sich aber allmählich. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir die letzten Meter vor der Bergspitze: Ein Asphaltweg, der es punkto Steilheit in sich hat - damit hatte ich nicht gerechnet.

Zwar liegt der Gipfel auf bloss 1133 Metern über Meer. Doch anhand der Steilheit der Strecke und der Aussicht oben muss sich das Hörnli nicht verstecken. Gen Norden lässt sich über das Tösstal bis nach Winterthur blicken, sogar über die Eulachstadt hinaus. Gen Osten sieht man das Toggenburg, gen Süden die Gipfel der Zentralschweizer Alpen, gen Westen die Zürcher Seen.

Tatsächlich waren uns zu der frühen Stund aufwärts nur sehr wenige Wandersleut entgegengekommen. Kurz vor Mittag stiegen wir wieder runter, da waren die Wege doch stärker bevölkert. Social Distancing war aber jederzeit möglich. Für die Tour rauf und runter benötigten wir ca. 2,5 Stunden. Ein hochgerundeter T2.

Wanderkarte - Route: grün - Quelle: www.wegwandern.ch

Kerenzerberg

Kanton Glarus

Phänomenal schön: der Talalpsee
Phänomenal schön: der Talalpsee
Blick auf den Walensee
Blick auf den Walensee

So viel vorweg: Das abgeschiedene Tal oberhalb vom Kerenzerberg, in dem der Talalpsee liegt, ist für mich einer der schönsten der ganzen Schweiz. Das gesamte Tal ist so etwas wie ein riesengrosser grüner Trichter, im Zentrum der lauschige See. Ich war echt baff, als ich den ersten Blick auf dieses wunderschöne Stück Landschaft werfen durfte.

Hinauf gelangt man über einen einigermassen steilen Weg, der durch Wald führt. Als ich dies bei der Planung der Tour feststellte, war ich froh. Denn für den Tag, an dem wir die Strecke unter die Füsse nehmen wollten, wurden weit über 30 Grad prognostiziert. Der Schatten würde uns kühlen, dachte ich. Schattig war es zwar im Wald, allerdings auch unglaublich schwül. So muss es sich wohl auf einer Wanderung im Regenwald anf¨ühlen.

Oben beim Pass dann der Blick auf den entzückenden Talalpsee. Kaum aus dem Wald rausgekommen, war es auch angenehmer, obwohl es natürlich weiterhin sehr heiss war, aber nicht mehr so schwül. Nach der Umrundung des Sees haben wir beim Restaurant eine Erfrischung zu uns genommen und nochmals den Blick auf das märchenhafte Tal genossen.

Wir wähnten den gröbsten Teil der Wanderung hinter uns, geht es auf dem zweiten Teil doch fast nur bergab. Doch wir hatten uns getäuscht, was wohl daran lag, dass uns die Hitze einigermassen zugesetzt hatte. Der Weg runter war viel länger, als zunächst angenommen. Zudem sind wir da und dort vom rechten Weg abgekommen, mussten umkehren. Immerhin konnten wir uns während längeren Phasen des Panoramas gen Walensee erfreuen.

Ich kann mich nicht an Stellen erinnern, die für Menschen mit Höhenangst ein Problem darstellen würden. Von der Schwierigkeit her würde ich sagen: T2, hochgerundet.

Wanderkarte - Quelle: Komoot

Klöntal

Kanton Glarus

Wetterspiele am Klöntalersee
Wetterspiele am Klöntalersee
Beruhigend
Beruhigend

Im Klöntal hatte ich vor vielen Jahren schon mal campiert. Ich wollte in diesem zauberhaften Stück Glarner Landschaft auch mal wandern. Wobei: Bei der kurzen und überhaupt nicht anspruchsvollen Strecke, die wir ausgewählt haben, von "wandern" zu sprechen, ist fast schon etwas übertrieben. "Spazieren" ist wohl passender. Okay, sagen wir wandern-spazieren. Wir brauchten rund eine Stunde.

Der Weg führte uns von der Staumauer an das andere Ende des Klöntalersees. Dabei geht man an Wasserfällen vorbei, durch Wälder, teils über Stock und Stein, über Holzbrücken. Die steil aufragenden Felswände der umliegenden Berge sind impostant, sie spiegelten sich herrlich im See. Zudem hatten wir ein Mischmasch-Wetter, ein bisschen Regen, dann wieder Sonne. Wir wurden Zeugen von faszinierenden Wetterspielen.

Am Ende des Sees stand gerade ein Postauto zur Abfahrt bereit. So schenkten wir uns eine Rast und kehrten an den Ausgangspunkt unseres Trips zurück. Eigentlich schade, ich habe das hintere Ende des Sees als wundervoll in Erinnerung. Aber in einer Zeit noch ohne Smartphones wussten wir nicht, wann der nächste Bus fährt.

Am Nachmittag wechselte das Wetter, die Sonne setzte sich endgültig durch. Wir liessen uns in einem Strandbad nieder, tauchten uns in das kalte, kristallklare Wasser des Klöntalersees.

Wanderkarte (schematisch) - Route: rot - Quelle: www.kloental.ch 

Schnebelhorn

Kanton Zürich

Recht steiler Aufstieg kurz vor dem Gipfel.
Recht steiler Aufstieg kurz vor dem Gipfel.
Runter geht es, vor uns das Tösstal.
Runter geht es, vor uns das Tösstal.

Gross war die Erleichterung, als der Corona-Lockdown endlich beendet war. Doch so richtig Freude mochte sich noch nicht einstellen - Vorsicht war nach wie vor das Gebot der Stunde. Und so hatten wir uns entschlossen, einen nahen Gipfel mit dem Auto anzusteuern: Das Schnebelhorn, mit 1292 Metern (über Meer) der höchste Berg des Kantons Zürich.

Ausgangspunkt war Bärloch. Der Weg verläuft zunächst vorwiegend über eine flache Asphaltstrasse. Irgendwann ab dem Restaurant Sennhütte beginnt ein recht steiler Aufstieg. Der Weg führt über Stock und Stein. Bei Tierhag wäre eine Einkehr möglich, doch wir wollten dies auf den Abtieg verschieben. 

Oben auf dem Gipfel erwartet den Wandersmann eine herrliche Aussicht, ähnlich wie vom Hörnli aus - der Gipfel ist nicht weit vom Schnebelhorn entfernt - sieht man den halben Kanton Zürich, das Toggenburg, einen Teil der Zentralschweizer Alpen. Die Post-Corona-Freiheit hatte sehr viele Menschen auf den Berg getrieben, auch einige Moutainbiker. Es wurde gebrötelt, gelacht, gespasst.

Runter ging es in die andere Richtung, der Weg war ähnlich steil, wie empor. Bei Tierhag kehrten wir endlich ein, nahmen auf desinfizierten Stühlen, an einem desinfizierten Tisch Platz und desinfizierten unsere Kehlen mit einem Bier. Danach verläuft der Weg einigermassen flach.

Abzüglich des Einkehrens waren wir wohl zwischen 2 und 2,5 Stunden unterwegs. Für Menschen mit Höhenangst sollte die Tour keine Probleme bereiten. Wie beim Hörnli gilt auch hier: Ein hochgerundeter T2.

Wanderkarte (schematisch) - Route: rot - Quelle: www.schweizmobil.ch

Schwägalp Ennetbühl

Kanton St. Gallen

Eingang zur Schlucht. In der Bildmitte mein Wanderkumpan
Eingang zur Schlucht. In der Bildmitte mein Wanderkumpan
Picknick auf dem Hinterfällenkopf. Rechts dürfe der Säntis zu sehen sein
Picknick auf dem Hinterfällenkopf. Rechts dürfe der Säntis zu sehen sein

"Mischt, wo isch mis Händy?" Sagte mein Wanderkumpan auf der Fahrt mit dem Postauto von Ennetbühl auf die Schwägalp. Das lebenswichtige Ding war einfach nicht mehr da. Nicht im Rucksack, nicht unter dem Sitz, nirgends. Also fuhren wir mit dem Postauto zurück nach Ennetbühl, wo wir unser Auto stehen gelassen hatten, und wo der Endpunkt unserer Wanderung war. Und tatsächlich, da lag das Ding, unberührt, mitten auf der Strasse. Bis zur Abfahrt des nächsten Postautos hätten wir ziemlich lange warten müssen, also machten wir Autostopp. Es dauerte bloss wenige Minuten ehe uns eine junge Dame mit auf die Schwägalp nahm. Jetzt konnte es endlich losgehen!

Die Wandertour ist zwar - verglichen mit meinen anderen Touren - etwas länger, aber nicht besonders anspruchsvoll. Gespannt war ich auf das Ofenloch, von dem ich gelesen hatte, es sei das "Grand Canyon" der Schweiz. Leider konnte ich mich nicht davon überzeugen, dass dem so sei. Denn bereits beim Eingang in die Schlucht klafften tiefe Löcher, ich kehrte um. Zum Glück war ich vorbereitet, und so hatte ich eine Rundherum-Route genommen. Mein Wanderkumpan liess sich nicht abschrecken. Nachdem später unsere Wege sich wieder gekreuzt hatten, berichtet er von unheimlich exponierten Wegen, aber auch von sehr viel Naturschönheit. Schade, aber damit habe ich zu leben gelernt.

Die gewählte Route ist vom Charakter her zwar eher flach. Doch auch hier gibt es einen Gipfel zu erklimmen, den 1531 Meter hohen Hinterfällenkopf. Oben gab es ein Picknick mit wunderschönem Panorama. Über die ganze Strecke gesehen gibt es so ziemlich alles, was des Wanderers Herz begehrt. Wald, saftige Wiesen, Stock-und-Stein, Schotter, Asphalt, Rauf, Runter usw. Angesichts der Länge der Strecke und der Hitze an jenem Tag waren wir in Ennetbühl doch ein wenig platt. Inklusive Pausen waren wir rund fünf Stunden unterwegs, irgendetwas zwischen T1 und T2. Sollten Sie dem Ofenloch einen Besuch abstatten wollen, können Sie das T hochrunden.

Wanderkarte - Quelle: Komoot

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