Höhenangst

Nein, ich will hier keinen Psychologievortrag über die Höhenangst halten. Auch nicht darüber spekulieren, wodurch meine Höhenangst ausgelöst wurde. Und schon gar nicht will ich Tipps geben, wie man die Höhenangst verschwinden lassen kann. Vielmehr möchte ich über meinen Umgang mit der Höhenangst im Zusammenhang mit Ski- und Wandertouren in den Alpen berichten. Möge es Gleichgesinnten nützen!

Meine Höhenangst kommt und geht. Kein Tag gleicht dem anderen. An manchen Tagen schaffe ich es sogar, mit einer Sesselbahn zu fahren. Das ist allerdings nur ganz selten der Fall. Mit kleinen Gondeln ist es auch so ein Ding: Fährt sie zu hoch (zum Beispiel die Schiferbahn in Davos), lasse ich die Finger davon. Grosse Gondeln machen mir meist wenig aus. Vor allem wenn sie gerammelt voll sind. Dann stelle ich mich einfach in die Mitte und schaue nach unten. Schaue mir die Ski-/Wanderschuhe meiner Mitreisenden an. Ihre Jacken, Hosen, Taschen, Skier. Ansonsten setze ich mich zuhinterst auf den Boden. Ziehe die Kapuze über den Kopf. Mustere die Bodenplatte, meine Schuhe, meine Tasche. Zählen hilft auch. Von eins bis hundert. Und wieder von vorne. Manchmal tue ich es sogar laut. Egal was die Mitreisenden denken. Ablenkung ist alles. Ganz gut ist es, falls die Gondel einem Felsgrat entlang fährt oder falls gleich nebenan Bäume zu erkennen sind. Optische Bezugspunkte, die ein Sicherheitsgefühl hervorrufen können. Ich schliesse aber niemals die Augen. Sonst kommen Gedanken hoch, die ich gerade während der Gondelfahrt nicht haben will ...

Skigebiete mit vielen Schleppliften sind mir natürlich am liebsten. Wandertouren plane ich minuziös. Befindet sich unterwegs eine Schlucht? Eine sehr hohe Brücke? Sonstige exponierte Stellen? Im Internet gibt es sehr viel Material. Schwierigkeitsstufe T2, alles andere ist nichts für mich. Vorerst. Meine Wandertouren dauern in der Regel drei bis vier Stunden, oft auch mehr. Ich gebe mich allerdings nie Illusionen hin. Denn selbst mit der besten Vorbereitung kann man unterwegs einer unangenehmen Situation begegnen. Dann heisst es, frei nach Anita Weyermann: Gring ache u dure (Kopf runter und durch). 

Never surrender, Rock da Hills!

Es ist ungeheuer wichtig, sich seinen Ängsten zu stellen. Aber alles mit der Ruhe. Geht es an einem Tag nicht, dann geht es eben nicht.

Rock da Hills!
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