Graubünden

Bivio

Ich glaube DAS war der Prospekt - gefunden an der Hotelreception in Bivio
Ich glaube DAS war der Prospekt - gefunden an der Hotelreception in Bivio
Leider ziemlich mieses Wetter
Leider ziemlich mieses Wetter

Es muss wohl in den Siebziger Jahren gewesen sein, als ich auf einen Prospekt des Skigebietes Bivio stiess. Angesichts des für mich sehr exotisch klingenden Namens ergriff mich sogleich Fernweh. Auf ein Nachfragen bei meinem Vater, ob wir mal da Sikfahren gehen, bekam ich kurz und bündig die Antwort: "Das ist viel zu weit weg!"

Während vierzig Jahren blieb Bivio für mich ein Sehnsuchtsort, ehe mich meine Wege endlich in das Skigebiet am Julier führten. Die Voraussetzungen waren optimal, SRF Meteo hatte mehrere Stunden Sonnenschein vorhergesagt. 

Doch wie so oft in den Alpen kam es anders. Die Sicht war miserabel, oft sah ich keine zehn Meter weit. Der obere Schlepplift Al Cant wurde erst gar nicht betrieben. Das hatte ich allerdings erst am frühen Nachmittag bemerkt - bis dahin hatte ich den Lift in der Nebelsuppe vergeblich gesucht. Immerhin: Bei den unteren zwei Schleppliften Tua und Camon konnte ich es ein paar Mal kesseln lassen.

Fazit: Ich kann nicht viel über das Skigebiet sagen, weil ich zwar da war, es aber nicht gesehen habe. Wie ich anderen Berichten über Bivio entnehmen kann, muss die Pistenvielfalt sehr gross sein. Davon will ich mich irgendwann selbst überzeugen. Hoffentlich dauert es nicht noch einmal vierzig Jahre.

Pistenplan - Rot: Schlepper-Beschäftigungsanlagen - Quelle: www.savognin.graubuenden.ch

Corvatsch Furtschellas

Linienführug der Gondelbahn hinauf auf den Corvatsch
Linienführug der Gondelbahn hinauf auf den Corvatsch
Piste hinunter vom Corvatsch
Piste hinunter vom Corvatsch

Schade, sehr schade. Im Vorfeld der Ski-WM 2017 wurden zwei Schlepplifte durch Sessellifte ersetzt: Mandra und Curtinella. Dadurch hat sich im Bündner Skigebiet Corvatsch/Furtschellas das Angebot für Skifahrer mit Höhenangst arg eingeschränkt.

Was bleibt: Vor allem das Teilgebiet Furtschellas mit drei Schleppliften als Beschäftigungsanlagen. Hinauf führt eine grosse Gondelbahn mit einem Fassungsvermögen von 80 Personen. Bodenabstand: es geht so. Besonders gefallen hat mir hier die Talabfahrt sowie der Carvinghang beim Schlepplift Grialetsch.

Ansonsten: Mit der grossen Pendelbahn von Surlej aus hinauf auf die Mittelstation. Fassungsvermögen: 125 Personen. Und von da aus mit einer weiteren grossen Gondel hinauf auf den Corvatsch. Fassungsvermögen: 100 Personen. Vor allem bei der zweiten Bahn ist der Bodenabstand bisweilen ziemlich gross. Doch da die Gondeln sehr gross sind, konnte ich - mit meinen Kniffs - damit ganz gut leben. Das Panorama vom Corvatsch aus ist atemberaubend. Pech, wenn der Verbindungs-Schlepplift Murtèl hoch zur Mittelstation nicht läuft. Dann heisst es, mit der Sesselbahn Mandra fahren oder hochlaufen. Sonst befindet man sich in einer Sackgasse. Bei meinem letzten Besuch ist mir dieses Malheur passiert - für den Aufstieg brauchte ich mindestens 15 Minuten (siehe auch Beitrag: Klosters Madrisa).

Pistenplan - Rot: Schlepper-Beschäftigungsanlagen - Quelle: www.corvatsch.ch

Davos Parsenn

Schlepplift und dazugehörige Piste am Gotschnagrat
Schlepplift und dazugehörige Piste am Gotschnagrat
Parsennhütte, dahinter die Parsennhüttenbahn
Parsennhütte, dahinter die Parsennhüttenbahn

2017 machte zu meinem Leidwesen der Furka-Doppelschlepper einer Sesselbahn Platz. Für Skifahrer mit Höhenangst bleiben drei Schlepplifte als Beschäftigungsanlagen, hinauf zum Weissfluhjoch gelangt man mit der Standseilbahn. Nicht viel, aber für einen Tagesausflug genug. 

Ich selbst fahre jeweils auch mit den grossen Gondeln des Bündner Skigebietes. Die Bahn auf den Weissfluhgipfel hat zwar einen beträchtlichen Bodenabstand, die Fahrt ist aber sehr kurz - mit den üblichen Tricks lässt sich das locker aushalten. Auch die zwei grossen Gondeln von Klosters aus hinauf auf den Gotschnagrat bereiten mir keine grösseren Probleme. Die Bodenabstände sind jeweils nicht arg. Zudem fährt die untere Bahn weitgehend durch Wälder. 

Anders ist es mit der Parsennhüttenbahn. Zwar ist auch hier der Bodensabstand nicht spektakulär. Allerdings gibt es kaum optische Bezugspunkte. Zudem dauert die Fahrt relativ lange. Gring ache u dure! Ein Ding der Unmöglichkeit ist für mich die Schiferbahn. So viel ich weiss, sind die Gondeln für sechs Personen ausgelegt. Kurz vor dem Weissfluhjoch ist der Bodenabstand für meine Begriffe aberwitzig gross.

Meine Lieblingspiste: Vom Weissfluhgipfel über Kreuzweg bis hinunter nach Klosters. Ein eigentlicher Skimarathon, der landschaflich alles bietet (Panorama, hochalpine Landschaft, Wald) und skitechnisch alles abverlangt (schwarze Piste, rote Piste, Ziehwege). Lass es krachen!

Pistenplan - Rot: Schlepper-Beschäftigungsanlagen - Quelle: www.davos.ch

Diavolezza Lagalb

Carvingpiste auf der Diavolezza. Rechst oben die Bergstation der grossen Gondel
Carvingpiste auf der Diavolezza. Rechst oben die Bergstation der grossen Gondel
Noch fährt sie: Die Lagalb-Bahn
Noch fährt sie: Die Lagalb-Bahn

Zwei klassische Skiberge, in einem Skigebiet vereint. So etwas findet man selten. Nur schon deshalb lohnt sich ein Besuch des Bündner Skiortes.

Auf die Diavolezza hinauf gelangt man mit einer grossen Gondel. 125 Personen finden darin Platz. Die Bodenabstände sind teilweise gross, ringsum kaum optische Bezugspunkte wie Fels, Wald. Folglich verkrümele ich mich jeweils in die Mitte der Gondel. Blick nach unten, usw. Oben erwartet die Skicracks ein wunderbares Panorama - der Piz Bernina scheint zum Greifen nah. Die lange Abfahrt ist ein Genuss. Komisch: Nur wenige benutzen oben den Sessellift. Die eigentliche Beschäftigungsanlage ist die grosse Gondel. Folglich ist sie meist voll. Und das ist gut so.

Auf die Lagalb fährt ebenfalls eine grosse Gondel. Fassungsvermögen: 80 Personen. Die Bodenabstände sind geringer als bei der Diavolezza-Bahn. Ich habe jeweils weniger Probleme mit der Fahrt, als auf dem Skiberg vis-à-vis. Seit Jahren schon wird über die Stilllegung der Bahn diskutiert - sie rentiere nicht. Doch bisher wurde immer wieder eine Lösung für die Lagalb gefunden. Auch das ist gut so.

Pistenplan - Rot: Für mich in Frage kommende Beschäftigungsanlagen - Quelle: www.engadin.stmoritz.ch

Fideriser Heuberge

Die kurze Piste beim mittleren Lift
Die kurze Piste beim mittleren Lift
Die Aussicht vom höchsten Punkt des Skigebietes
Die Aussicht vom höchsten Punkt des Skigebietes

Nach über einem Vierteljahrhundert bin ich auf die Fideriser Heuberge zurückgekehrt. Während der Rekrutenschule hatten wir hier Bataillonsgefechtsschiessen. Hoch fuhr ich damals mit "meinem" Unimog, die Ladefläche voll mit Sprengstoff, die Strasse noch sehr schmal, das Gelände sehr abfallend. Oben Klettern, Kriechen, Schiessen, Handgranaten Werfen, Stosstrupp, Erschöpfung. Und jetzt raten Sie: Ich war - 27 Jahre später - voller romantischer Erinnerungen!

Doch jetzt zum Skigebiet. Empor geht es mit dem Shuttle. Die Strasse wurde inzwischen ausgebaut. Auf der Fahrt kommen ständig Schlittler entgegen, die Chauffeure umkurven sie sehr gekonnt. Oben stehen drei Schlepplifte. Also eigentlich wie gemacht für Skifahrer mit Höhenangst. Doch ich war nicht besonders begeistert. Der mittlere Schlepplift erschliesst eine nette, aber zu kurze Piste. Der rechte Skilift ist zwar länger, und oben ist die Aussicht bestechend. Doch die obere, steile Sektion der Piste war am Vormittag eisig, am Nachmittag matschig. Und die untere Sektion ist sehr flach. Der linke Skilift - notabene an dem Hang, wo ich 27 Jahre früher hoch und runter gekrochen bin - passte mir viel besser: Drei interessante Pistenvarianten, sehr gute Schneeverhältnisse.

Wie oben erwähnt war das Wiedersehen ein schönes Erlebnis. Doch drei akzeptable Pisten an einem einzigen Lift ist für mich zu wenig. Ich werde hier wohl nicht mehr Skifahren. Doch einmal die berühmte Schlittelbahn runterfahren - das reizt mich. 

Pistenplan - Rot: Schlepper-Beschäftigungsanlagen - Quelle: www.heuberge.ch

Klosters Madrisa

Noch ganz guter Dinge:An der  Bergstation des Madrisa-Schlepplifts, unterhalb des Rätschenjochs
Noch ganz guter Dinge:An der Bergstation des Madrisa-Schlepplifts, unterhalb des Rätschenjochs

Bis 2016 erwarteten im oberen Teil des Bündner Skigebietes drei Schlepplifte die Skibegeisterten. Tempi passati. Der Doppelschlepper Schaffürggli und Glatteggen wurden durch eine Sesselbahn ersetzt. Es bleibt nur noch der Madrisa-Schlepplift ganz oben. Für mich hat sich Madrisa deshalb erledigt.

Ich berichte hier dennoch über das Skigebiet, weil mir bei meinem letzten Besuch 2013 etwas widerfuhr, was jedem Skicrack mit Höhenangst bekannt sein dürfte: Bergsteigen. 

Vom Madrisa-Schlepplift gelangt man nicht mehr zurück zur Mittelstation. Es sei denn man besteigt den Sessellift Zügenhüttli. Dazu konnte ich mich damals beim besten Willen nicht überwinden. Folglich stapfte ich von der unteren Station des Madrisa-Schleppliftes zu Fuss zur Bergstation des Schaffürggliliftes hoch. 15 bis 20 Minuten Marsch, steil bergauf, in der dünnen Luft, mit den Skiern auf der Schulter, danach eine halbe Stunde nach Puste ringen. Auch ein Aspekt der Höhenangst in den Bergen.

Die Talabfahrt von Schaffürggli aus ist indessen extrem lang und extrem exzellent. So wie auch die Talabfahrt gegenüber in Parsenn.

Pistenplan - Gelb: Aufstiegsroute 2013 - Quelle: www.davos.ch

St. Moritz Corviglia

Panorama vom Piz Nair aus
Panorama vom Piz Nair aus
Schräg gegenüber, der Corvatsch
Schräg gegenüber, der Corvatsch

Eigentlich ist Corviglia nichts für Skifahrer mit Höhenangst. Sessellifte, soweit das Auge reicht. Aber wenn ich schon mal im Oberengadin war, wieso nicht die weltberühmten Hänge runterrutschen? 

Zur Mittelstation hinauf fährt die Standseilbahn Chantarella. Von da aus führen mehrere Pisten hinunter zur Talstation. Nicht nehmen liess ich mir einen Trip hinauf auf den Piz Nair. Die Gondel - Fassungsvermögen: 100 Personen - fährt zumeist einem Felsgrat entlang. Interessant war der Blick auf den Freien Fall, den berühmt-berüchtigten Startschuss der Männerabfahrt. Mit den Skiern runterfahren mochte ich nicht, ich hätte einen Sessellift benützen müssen. Also ging es mit der Gondel wieder runter zur Mittelstation. Von da die Talabfahrt nach Celerina.

Sollte ich in diesem Leben mit der Höhenangst nicht mehr klar kommen, war dies wohl mein letzter Besuch des Skigebiets Corviglia. Für die paar wenigen Pisten, die ich benutzen kann, lohnt es sich nicht, die Tageskarte zu lösen.

Pistenplan - Rot: Standseilbahn Chantarella - Quelle: www.engadin.stmoritz.ch

Tschappina Urmein Heinzenberg

Überraschend weit der Fernblick
Überraschend weit der Fernblick
Fast über das ganze Skigebiet verstreut stehen Scheunen, Ferienhäuschen und andere Gebäude
Fast über das ganze Skigebiet verstreut stehen Scheunen, Ferienhäuschen und andere Gebäude

Tschappina Urmein Heinzenberg war für mich bei meinem ersten Besuch ein Skigebiet der Überraschungen ... im positiven Sinn. Meinen Tag startete ich in Tschappina. Hier macht das Skigebiet zunächst einen sehr biederen Eindruck. Ein kleines Beizli, zur Skistation muss man ziemlich weit hochgehen. "Naja, nimm es als Siebziger-Charme", sagte ich mir.

Dann die Überraschungen: Die Pistenvielfalt ist angesichts der doch recht überschaubaren Ausmasse des Gebietes (zwei einzelne Schlepplifte und ein Doppelschlepper) gross. Die breiten Pisten werden anscheinend mit sehr viel Aufwand in Schuss gehalten, laden zu beherzten Carvingschwüngen ein. Die Restaurants können es mit denjenigen in jedem anderen Skigebiet locker aufnehmen - ausser bei den Preisen, die sind tiefer als anderswo.

Der Fernblick ist fantastisch, damit hatte ich auch nicht gerechnet. Und schliesslich liegt das Skigebiet nicht - wie ich zuerst angenommen hatte - an einem Nord-, sondern an einem Südhang. Dies kann allerdings an besonders sonnigen Tagen den Schnee schnell matschig werden lassen.

Über fast das gesamte Skigebiet verstreut stehen Scheunen, Ferienhäuschen und andere Gebäude. Das verleiht Tschappina Urmein Heinzenberg ein ganz spezielles Ambiente.

Pistenplan - Rot: Schlepper-Beschäftigungsanlagen - Quelle: www.heinzenberg-wintersport.ch

Vals

Bergstation des Dachberg-Schleppliftes auf 3000 Metern über Meer
Bergstation des Dachberg-Schleppliftes auf 3000 Metern über Meer
Guter Beobachtunsposten an der Mittelstation Gadastatt
Guter Beobachtunsposten an der Mittelstation Gadastatt

Weit, weit hinten im Valsertal liegt das Bündner Skigebiet Vals. So abgelegen, dass sich nur wenige Skifahrer hierher verirren. Anstehen vor den Skiliften? Rummel auf den Pisten? In Vals Fehlanzeige. Daran würde wohl auch die Femme de Vals nicht viel ändern. Sollte das 381 Meter hohe Hotel denn wirklich jemals gebaut werden. Und deshalb ist das Skigebiet nahe des Alpenhauptkamms für mich ein echter Geheimtipp.

Einzigartig ist Vals auch, weil hier vier Lifte - angeordnet wie eine Kette - die Skicracks von knapp 1300 auf über 3000 Meter über Meer bringen. Beim ersten Lift handelt es sich um eine Achtergondel. Die Bodenabstände sind nicht besonders gross, die Fahrt bereitet mir keine grösseren Probleme. Die weiteren drei Lifte sind ausnahmslos Schlepplifte. Obwohl das Skigebiet nur mit vier Bahnen erschlossen ist, eröffnen sich dem Skifahrer sehr viele Pistenvarianten.

Tipp 1: Oben bei der Bergstation des Dachberg-Skiliftes führt ein kurzer Aufstieg zu einem Aussichtspunkt. Es wäre jammerschade, diesen auszulassen.

Tipp 2: Die Strasse durch das Valsertal führt teilweise an Schluchten vorbei. Nicht hinunterschauen!

Pistenplan - Rot: Schlepper-Beschäftigungsanlagen - Quelle: www.vals3000.ch

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